Bei der Zettel-Methode spielt die Aufmachung des Zettels eine
Rolle. Die dargestellten Inhalte meiner Zettel sind
"schwerverdaulich" - das heißt, sie sprechen
tiefliegende seelische Schichten an, sind echt, ehrlich, direkt
und ohne "Design". Dadurch entsteht eine Art Filter,
der nur aus einer angemessenen Art von Interesse einen
Kontakt entstehen läßt. Mißverständnisse und Enttäuschungen
lassen sich so zwar nicht ausschließen, aber es besteht eine
größere Chance, zu einer "inhaltlichen"
Übereinstimmung mit Leuten zu kommen, bevor Enttäuschungen und
Fehlentwicklungen sämtliche Energie verbraucht haben
("Normalfall"). Denn die Zettel-Methode ist relativ
"schmerzlos", es muß nur relativ wenig Energie
investiert werden - für eine doch relativ gute Chance, Verbündete zu finden. Da die
Methode unkonventionell ist, braucht es anfangs mehr Energie für
die direkte Übergabe eines Zettelchens, aber mit der Erfahrung
wird es leichter. Es ist aber nicht so, daß dazu eine
"Rolle" einstudiert werden soll, ganz im Gegenteil. Die
Echtheit der Gefühle, die Aktualität und Situationsbezogenheit
sind wichtig. Die Übergabe darf kein "Ritual" werden,
sonst wäre die Information durch eine mögliche Reaktion
verfälscht ; außerdem widerspricht das der Zielrichtung von
son-z. Zettelchen mit Bild
können auch einfach irgendwo hingeklebt werden (mit Haftkleber),
um jemanden "anzusprechen". Dies ist weniger
anstrengend und kritisch (Mißverständnisse), als jemand direkt
einen Zettel zu geben, hat aber vergleichbare Wirkung und
Informationswert.
Es geht bei der Methode um den Schutz aller vor Enttäuschung,
sinnloser Quälerei und niedrigem Niveau, die bei konventioneller
Kontaktaufnahme die Regel sind. Sie soll auch verhindern, daß
sich Leute zusammenfinden, die sich nicht wirklich füreinander
interessieren und sehr wahrscheinlich nie richtig füreinander
interessieren werden. Vielmehr sollten sich Leute zusammenfinden,
die wirklich etwas füreinander tun können und sich gegenseitig
als wertvoll empfinden. Die Zettel-Methode stellt für mich eine
Entscheidungshilfe dar, ob ich für jemand etwas tun kann und er
etwas für mich.
Die Zettel-Methode verhilft vielleicht zu Erfahrungen damit,
welche Art von Reaktionen von Leuten wofür ausreichend sind und
damit zu natürlicherem Verhalten bei der Kontaktaufnahme mit
besserem Ergebnis. Meine Vorstellungen sind allerdings
"Botschaften aus einer anderen Welt" - die sind ansich
schwer zu vermitteln, denn in "dieser" Welt gibt es
fast keine wirksamen Ausdrucksmittel dafür, weder natürliche
noch künstliche.
Die Zettel-Methode ist sinnvoll, um das Werkzeug "world wide
registry" für die Leute zu ergänzen, die mit den Inhalten
von son-z im Einklang sind. Die von son-z vorbereiteten Zettel
sollten es leisten, Leute im Sinne der Inhalte von son-z
anzusprechen und einen funktionierenden Kontakt zu son-z und
damit zum Überreicher des Zettels herzustellen. Die Benutzung
der Zettel-Methode macht nur für die Mitmacher im Namensmodus Sinn, die selbst
schon gute Erfahrungen mit son-z gemacht haben und fest
dazugehören. Denn für den internen Nachrichtenaustausch muß
mindestens einer der beiden "Zettel-Partner" im
Namensmodus sein. Dieser kann ein selbst gewähltes Erkennungswort auf dem
Zettel eintragen, um eine mögliche Antwort zuordnen zu können.
Um die Wahrscheinlichkeit einer Namenskollision zu verringern
sollte das Erkennungswort vom eigenen son-z-Namen durch
Nachstellen weiterer Zeichen abgeleitet werden. Neue Leute
können aber in jedem Fall "world wide registry"
benutzen und notfalls eine Nachricht über son-z weiterleiten
lassen. Der Sinn dieser Einschränkung liegt darin, untragbare
Betriebskosten und den Mißbrauch des
Systems zu verhindern. Zettelvorlagen zum Ausdrucken auf
DINA4 (je 4 Stück) werden wegen der erheblichen Größe (ca.
5MB) nur über Direktverbindung
(Modem oder ISDN) bereitgestellt. Die reine Kontaktherstellung
kann jeder auch unabhängig von son-z mit der Zettel-Methode in
Verbindung mit einer (Email-)Adresse realisieren.
Wie setze ich die Zettel ein ?
Ich habe mir zunächst vorgenommen, die Zettel als etwas
Wertvolles zu betrachten, ein einmaliges Geschenk, nicht als ein
"Flugblatt", bei dem es "die Masse macht".
Sie sollen individuell eingesetzt werden, nicht einfach irgendwie
"verteilt" und sie sollen mit positiven Gefühlen
gekoppelt sein, nicht "lieblos" rumgereicht werden. Es
gelingt mir noch nicht, das Wertgefühl für die Zettel gegen
abwertende Umgebungseinflüsse zu verteidigen.
Ich habe noch keine zuverlässige Möglichkeit für eine lockere
Kontaktaufnahme gefunden, um jemand ein Zettelchen zu geben. Es
gibt hierfür kein für mich akzeptables
"Kontaktprotokoll", allgemeingültige Regeln, nach
denen sowas ablaufen kann, ohne daß jemand schlechte Gefühle
hat, die die Begegnung und damit alle möglichen Ziele
blockieren. Denn die erste Begegnung ist meist entscheidend, was
sich auch ändern sollte. Die indirekte Methode ist für alle
angenehmer, wenn auch aus idealistischer Sicht weniger gut und
eine Konzession an abzuschaffende Mißstände.
Ich möchte "dir" (direkt) einen Zettel geben, wenn ...
Ich möchte "dir" indirekt einen Zettel geben (zustecken - z.B."Geheimnisvolle Nachricht" oder "gezielter" Haftzettel), wenn ...
Ich möchte, daß "du" irgendwo einen Zettel von mir siehst (Haftzettelchen), wenn ...
Es ist zu erwarten, daß so ein Zettelchen die Möglichkeiten
für eine Beziehung verändert. Eine positive Reaktion wird die
Beziehungschancen verbessern oder sogar erst schaffen, während
eine indifferente oder negative Reaktion eine Entscheidung zu
Ungunsten der Beziehung einleitet. Ernst genommen kann das
unscheinbare Zettelchen reiner Sprengstoff sein. In jedem Fall
ändert sich etwas dadurch und es bringt Erkenntnis, die
ausnahmsweise auch etwas bedeuten kann, wenn sie nicht positiv
ist. Sie bleibt wahrheitsgemäß und weist dann den schlechten
Zustand von Leuten und Umgebung nach.
Klar, daß ich den berechtigten Anspruch habe, daß jemand
positiv reagiert, zumal dann, wenn er selbst keine vergleichbare
Aktivität entwickelt. Ich halte es auch für richtig, daß eine
schlechte Reaktion auf solch einen neutralen, innerlich
orientierten Kontaktversuch, der eigentlich die Regel sein
sollte, nicht die Ausnahme, die Möglichkeit für eine aus meiner
Sicht auch nur erträgliche Beziehung zu jemand ausschließt. Ein
einfacher Zettel ist also eine wirksame Entscheidungshilfe.
Kontaktversuche auf der dargestellten Basis sollen nicht zur
Herstellung konventioneller Beziehungen verwendet werden, weil
sie dadurch zum bloßen "Kontaktmittel" und somit
abgewertet werden.
Orte ("Reviere") können durch Haftzettelchen
zeitweise "markiert" werden, indem z.B. beim Betreten
eines Gebäudes ein Zettelchen an die Tür geklebt und beim
Verlassen wieder mitgenommen wird, falls es noch da ist. Dieses
Vorgehen erhöht für Interessenten die Wahrscheinlichkeit der
Begegnung mit dem "Urheber" und ist daher eine Spur
direkter als das ungezielte Ankleben irgendwo. Es besteht so auch
die Chance einer direkten Rückmeldung und anderer
Reaktions-Varianten.
Statt der Zettelchen verwende ich manchmal auch Disketten, die
in meinem Fall hauptsächlich die Webseiten des son-z-Systems
enthalten. Sie können mit einem Haftzettelchen oder dem Bild
einer Zielperson als Label beklebt sein. Disketten sprechen mehr
die Neugier an als einfache Zettelchen. Fürs Freie verwende ich
Umhüllungen aus Folie mit Klebestreifen.