Ich hoffe, daß du mit den Sympathie-Pfennigen schon in
Berührung gekommen bist, wenn du dies liest. Das Spiel besteht
darin, zehn in ein Zettelchen gerollte Pfennige je nach Zuneigung
unter Leuten zu verteilen. Gleichzeitig oder auch unabhängig
davon können auch ganze Röllchen zur Verteilung weitergegeben
werden. Auf diese Weise pflanzt sich das Spiel unter Leuten fort.
Die Röllchen kann sich jeder Mitmacher, der einen son-z-Namen
hat, selber machen, indem er seinen son-z-Namen in die Zettelchen-Vorlage (Word 7,
EXE-selbstextrahierend) einsetzt, sie ausdruckt, zurechtschneidet
und dann zehn Pfennigstücke darin einrollt.
Es muß bei dem Spiel nicht viel geredet werden. Zur Erklärung
kann jemand einfach das Zettelchen des Pfennig-Röllchens gezeigt
werden. Auf diese Weise ist es auch für die lauteste Disco
tauglich, und gerade dort funktioniert es erfahrungsgemäß gut
(ausreichendes Niveau der Leute vorausgesetzt). Denn obwohl es
sich auch großflächig einsetzen läßt intensiviert und
beschleunigt der beschränkte räumliche Bereich die Wirkung. In
diesem Fall sollte der Initiator des Spiels genügend Röllchen
zur Weiterverteilung durch die anderen bereithalten, die sie bei
ihm abholen können. Notfalls kann er sich ja einen Zehner für
das Röllchen geben lassen.
In einem Zyklus sollen nur die zehn Pfennige eines Röllchens
verteilt werden, damit der Empfänger von losen Pfennigen eine
zuverlässige Information über den Grad der Zuneigung erhält.
Es können aber beliebig viele Zyklen aufeinanderfolgen, wobei
diese zeitlich oder räumlich klar getrennt sein sollten. Ein
Zyklus kann sich über die momentanen Bekannten erstrecken, ein
anderer kann im Ausland stattfinden (Zettelchen in der jeweiligen
Landessprache, Landeswährung), ein weiterer kann neue Leute z.B.
während eines Konzerts betreffen.
Der Sinn des Spiels liegt darin, jemand direkt etwas vom eigenen echten
Gefühl mitzuteilen. Es darf zu keinem anderen Zweck mißbraucht
werden. Die vorgegebenen Regeln sollen eingehalten werden, um das
Spiel nicht zu verfremden. In Verbindung mit der Fremdinitiierung
senkt gerade das Einhalten der Regeln die Kontakthemmungen, macht
die Kontaktaufnahme etwas formaler, "unverbindlicher"
und reduziert so den sonstigen Druck, sich gut und einfallsreich
verkaufen zu müssen. Die Information, jemand zu mögen, wird
eindeutig und auf eine untereinander vergleichbare Art
vermittelt. Das Spiel erzeugt einen leichten "Regel- und
Gruppenzwang", der die ansonsten vielleicht schwierige
direkte Annäherung "entschuldigt". Es wirkt also im
gleichen Bereich wie die Kontakthemmungen selbst, nämlich den
kollektiven Konventionen, daß "man" seine Gefühle
nicht offen zeigt, sondern sich distanziert gibt, niemanden
persönlich anspricht und womöglich in Verlegenheit bringt. Ohne
diese teuflischen Konventionen würden sich die Leute nämlich
ständig um den Hals fallen. Und wer dieses Spiel mitspielt
sollte darauf vorbereitet sein, daß es das eine oder andere
Küßchen gibt. Diese Effekte sind bei großflächigem
Spielbereich natürlich abgeschwächt.
Das Pfennig-Spiel ist besser für neue Begegnungen und erste
Kontakte geeignet als für Langezeit-Bekanntschaften, die dafür
schon zu kompliziert sind. Es wirkt auch nicht in einer Umgebung,
in der irgendeine Anmache läuft - dort wirkt es eher
lächerlich, wenn auch das eigentlich Lächerliche die Anmache
ist.
Ich hoffe sehr, daß du dieses Spiel nicht kindisch findest
und dir dafür zu "erwachsen" bist oder meinst, da
irgendwie drüber zu stehen, denn da irrst du dich gewaltig.
Wenn du das Spiel ernsthaft versucht und irgendwas nicht
geschafft hast schicke eine Nachricht an
son-z.
Das Spiel läßt sich leicht so variieren, daß es in einer
multinationalen Umgebung stattfinden kann. Die Erklärung auf den
Zettelchen kann in verschiedenen Sprachen abgefaßt werden und es
können verschiedene Währungen (z.B. Cents, Centimes, Centavos)
verwendet werden. Verglichen mit der an machen Urlaubsorten
angebotenen stupiden Animation wäre das ja wohl schon ein
absoluter Lichtblick.
Bei diesem Spiel geht es darum, jemand möglichst schnell,
direkt und unbemerkt eine fest vorgegebene Nachricht,
eventuell mit einigen individuellen Zusatzzeilen, zu
übermitteln, die eine Möglichkeit beinhaltet, etwas über den
Absender zu erfahren und Kontakt mit ihm aufzunehmen. Die
Nachricht soll heimlich bei Leuten eingeschmuggelt werden und
dazu animieren, selbst solche Nachrichten bei anderen
einzuschleusen. Die Übergabe kann z.B. durch auffällige
Gegenstände erfolgen, die wie Kletten an der Kleidung haften,
durch Aufkleber usw. Die Gegenstände sollen aber nicht
beschmutzen oder beschädigen. "Nachrichtenträger",
die auch geworfen werden können, lassen sich bei Radfahrern
einsetzen und vielleicht fällt auch jemand was für (fahrende)
Autos ein. Das Interesse an der Zielperson der Nachricht muß
wirklich ernst gemeint sein ; es darf kein Jux sein. Es
kommt weiter darauf an, daß die Leute nicht sofort merken, wo
der Gegenstand herkommt. Vielmehr soll ihre Neugier geweckt
werden und sie sollen nachforschen.
Sollte die "Kontaktperson" die
"Nachrichtenübergabe" doch bemerken, so ist das keine
"peinliche" Situation ; immerhin handelt es sich nur um
ein Spiel, zudem ein anspruchsvolles, und so sollte es auch
dargestellt werden. Alle anderen Interpretationen sollten mit dem
Hinweis auf son-z nicht akzeptiert werden. Wen die Erklärung
nicht zufriedenstellt, der soll bei son-z anfragen.
Das Spiel soll einerseits ohne Anstrengung Kontakte herstellen,
andererseits das Feingefühl bei der Annäherung an interessante
Leute fördern und die dabei auftretenden Erscheinungen bewußt
machen. Es geht darum, dem eigenen Gefühl unmittelbar Ausdruck
zu verleihen, ohne auf jemand angewiesen zu sein, ohne
Abhängigkeit von bestimmten Randbedingungen und ohne jemand
unangenehme Empfindungen zu verursachen. Es handelt sich um eine
Kontaktaufnahme ohne Anmache. Letztere ist aus meiner Sicht immer
"dumm" und unehrlich, weil sie die wahren Absichten
verbirgt. Es kann dabei aus meiner Sicht keine Rede von einem
klaren und direkten Ausdrücken von Gefühlen sein. Die
"geheimnisvolle Nachricht" soll jeden erreichen, der
irgendwie interessant ist, unabhängig von irgendwelchen
Randbedingungen. Es soll keine "Rücksicht" darauf
genommen werden, daß jemand einen Partner hat, als Teil einer
Gruppe auftritt, nicht das "richtige" Alter hat,
"zu gut" aussieht oder gerade sehr beschäftigt ist. Ich
finde es sehr berechtigt, jemand wenigstens eine Nachricht
"aufzubrennen", der achtlos an mir vorbeigeht, statt
auf mein Interesse zu reagieren.
Der individuelle Kontakt ist hierbei nicht das primäre Ziel,
sondern eher ist es ein universeller Kontakt aufgrund
inhaltlichen Interesses durch die Nachricht und die Darstellungen
von son-z oder gegebenenfalls des Absenders. Wie bei der Zettel-Methode werden so Reaktionen auf
Inhalte an den Anfang eines Kontakts gestellt, so daß nicht nur
äußerliche Eindrücke eine Rolle spielen. Dadurch wird das
Niveau einer möglichen Beziehung von vornherein höher
angesetzt. Ganz einfach kann damit auch das Risiko gemindert
werden, daß interessante Leute, zu denen ein Kontakt möglich
gewesen wäre, auf Nimmerwiedersehen an einem vorüberstreichen
(siehe auch world wide registry).
Das Spiel eignet sich nur, um Unbekannte anzusprechen, die keine,
nur eine sehr schwache oder eine scheue Reaktion bei der
Begegnung zeigen und keine Kontaktinitiative erkennen lassen ;
das dürfte - leider - der "Normalfall" sein. Es macht
sich dabei den Umstand zunutze, daß der "Spieler" für
sein Gegenüber "unsichtbar" ist, so daß er sich
"ungesehen" nähern kann. Unbewußt kann durchaus eine
Wahrnehmung stattfinden, die auch das mögliche
"Nachspiel" beeinflußt. Leute mit provozierendem
oder anmacherischem Grundverhalten können mit diesem Spiel
nichts anfangen und sollen nicht mitmachen.
Die folgende Original-Nachricht von son-z kann jeder benutzen,
dessen Intention sie gerecht wird. Wenn sie modifiziert wird muß
klar sein, daß sie nicht direkt von son-z stammt. Es versteht
sich von selbst, daß Nachrichtentexte, die im Widerspruch zu den
Inhalten von son-z stehen, in jedem Falle als Mißbrauch dieses
Spieles zu betrachten sind. Nach dem Ausdrucken und
Zurechtschneiden der Zettelchen-Vorlage
(Word 7, EXE-selbstextrahierend) können die Zettel in
verschiedene Gegenstände "eingearbeitet" werden. Die
Rückseite der Zettel bietet Platz für einige individuelle
Zeilen. Um die Antwort auf eine Nachricht zuordnen zu können
kann ein am besten vom eigenen son-z-Namen abgeleitetes
Erkennungswort auf der Nachricht angegeben werden (siehe
Namensvergabe bei der Zettel-Methode).
Oder der Antwortende soll ein Bildchen von sich in die
Antwortnachricht integrieren. Hier nun die Nachricht:
son-z-Spiel "Geheimnisvolle Nachricht"
Die Nachricht, die du eben gefunden hast, kommt von jemand, der
sich für dich interessiert und etwas über dich wissen will.
Über Internet http://gecomhost.dyndns.org/son-z (/spiele.htm) kannst du
das Spiel, son-z und den "Absender" der Nachricht
kennenlernen und Kontakt zu ihnen aufnehmen. Wenn dir son-z
gefällt kannst du selbst eine solche Nachricht allen Leuten
geben, die dir gefallen (Download-Dokument).
Wem dieses Spiel etwas merkwürdig vorkommt (trifft auch auf
mich zu), der soll sich vor Augen halten, daß der persönliche
Bereich der Leute bei uns eine Kommunikationswüste ist. Jeder
Ansatz von Veränderung ist da schon bemerkenswert und wer kann
schon eine Alternative anbieten ?! Statt einer der vielen sinn-
und bedeutungslosen Aktivitäten kann hier mit wenig Aufwand mal
was Gutes gemacht werden.