Meine Verbündeten nenne ich Wesen, die in die
gleiche Richtung wirken wie ich, und alles genauso machen, als
hätte ich es selbst getan - ich kann ihnen beruhigt alles
überlassen und sie bei allem, was sie tun, voll unterstützen.
Ob sich die Verbündeten nach mir richten, ich mich nach
ihnen oder abwechselnd ist dabei unwichtig - es gibt keine
Hierarchie. Wichtig ist, daß etwas richtig gemacht wird, daß Einigkeit
besteht, was wie zu tun ist. Verbündete können
Menschen sein oder positive Kräfte, die sich in
Gefühlen und Gedanken bemerkbar machen und
"menschlichen" Charakter haben. Verbündete
behandeln sich gegenseitig als gleichberechtigt, auch wenn sie
nicht gleich mächtig sind - eine positive Kraft ist
sowieso immer mächtiger als ein Mensch. Die Einigkeit wird von
allen Verbündeten höher bewertet als Macht und
Einfluß. Damit entspricht dieses Prinzip nicht gerade dem, was
allgemein üblich ist, und ist auch nicht
"zeitgemäß". Daher ist der Zustand des
Verbündetseins auch schwer erreichbar und so gut wie niemand
interessiert sich dafür. Menschen können sich nur dadurch
verbünden, daß sie einander "annehmen", wobei alle
Vorbehalte und Einschränkungen fallengelassen werden. Für die
einen ist dies nur ein schöner Traum, der im Laufe des Lebens in
Vergessenheit gerät, für andere ein lohnendes Ziel. Mir ist
diese Art von Öffnung nur dann möglich, wenn mir etwas
begegnet, das mir genauso oder besser gefällt als das, was ich
schon kenne - dem bekannten Positiven habe ich mich schon
geöffnet. Die Regel ist aber, daß mir das Bekannte wertvoller
erscheint als das Neue ; dann öffne ich mich nicht dafür.
Welcher Mensch kann also mein Verbündeter sein ? Er
kann nur "weiter" sein als ich, indem seine Entwicklung
meine Erkenntnis ohne Widersprüche umfaßt, auf dem gleichen
"Stand" sein - und damit schon für alles offen - oder
dahin gelangen, indem er sich mir ganz öffnen kann. In
der Situation des letzteren war ich schon selbst und mein Leben
hat sich dadurch entscheidend positiv geändert. Die
entscheidende Öffnung ist einfacher und sinnvoller gegenüber
einer positiven Kraft, die durch verschiedene Menschen
repräsentiert sein kann - die Art, wie sie miteinander umgehen,
was ihnen gefällt und wichtig ist, worüber sie nachdenken und
wofür sie leben. Obwohl Menschen eine positive Kraft
nicht voll verantwortlich repräsentieren können, weil sie nicht
die absolute Wahrheit kennen, so können sie die positive
Kraft aber doch besser sichtbar machen als irgend etwas
sonst, indem sie für die Inhalte leben, die sie ihnen gibt. Ich
möchte daher verbündete Leute dadurch gewinnen, daß
sie der gleichen positiven Kraft folgen, die sie selbst
finden oder schon gefunden haben. Ich verstehe mich nur als einer
der Repräsentanten der positiven Kraft und möchte für
niemanden die einzige Stütze sein. Diese Aufgabe kann ich auch
nur unter günstigen Umständen und befristet übernehmen und die
Initiative hierzu muß daher von mir ausgehen - momentan ist das
unvorstellbar. Der richtige Rahmen dafür ist eine
möglichst große Gruppe, so daß sich die Last verteilen kann -
eigentlich sollte dies die ganze Menschheit sein. Diese
"Gruppe von Verbündeten" ist ein notwendiges
Zwischenziel (hier ergibt sich auch eine Verbindung zu
"gewöhnlichen" Beziehungen).
Den Begriff des Verbündeten habe ich von "Castaneda",
nur daß dort der Verbündete immer transzendental ist und die
Wechselwirkung mit ihm durch Drogen erfolgt. Er ist dort auch
keineswegs eine rein positive Kraft. Auch bin ich kein
"Brujo", obwohl eine meiner inneren Personen ein Magier
ist. "Castaneda" vermittelt aber eindrucksvoll den Wert
des Verbündeten und die Tatsache, daß sein Wesen nicht auf die
"normale" Realität beschränkt ist. Mehrere meiner
Erlebnisse bestätigen dies. Verbündetsein ist eine
transzendentale Eigenschaft, die auch mit außersinnlichen
Wahrnehmungen und Geschehnissen einhergehen kann (z.B.
"Union Mystique").