"Regeln"

Auch son-z hat Regeln - erfahrungsgemäß hätte es sonst auch keine Chance auf längeren Bestand -, aber diese Regeln werden auf das System konzentriert und wenn sich die Leute treffen, dann gelten nur noch ihre inneren, versteckten "Spielregeln" (vgl. alten Spielregel-Text), die auch immer ein Thema sind. Die Intention von son-z geht dahin, die Regeln des Systems mit den inneren Regeln der Mitmacher zur Deckung zu bringen, aber nicht durch Anpassung an bestehende "Spielregeln" von Leuten, sondern durch Anpassung der Leute mit den "schlechteren" Spielregeln an die Leute mit den "besseren" (im Sinne der Zielsetzung). Für ein gutes Feeling ist es nämlich wichtig - und es ist auch sinnvoll -, daß die Leute das berechtigte Gefühl haben, unter Gleichgesinnten zu sein (Konsens). Die Tendenz geht aber dahin, daß jeder was anderes denkt und sucht, zumindest soweit es ihm bewußt ist (im Inneren sind die Bedürfnisse der Leute fast gleich). Dadurch ist der "reale" Konsens sehr gering und das Niveau von Veranstaltungen wird sehr niedrig. Genau dieser Zustand würde sich, gerade bei höherer Zielsetzung, ohne entsprechende Vorbereitung immer einstellen. So könnte nichts Wesentliches passieren ; diesen Umstand konnte ich immer wieder bestätigen. Die Vorbereitung von Aktivitäten durch ein neutrales System, das als "Hüter" der Zielsetzung des ganzen Projektes fungiert, erscheint mir als sanfteste und gerechteste Methode, die ich definitiv allen anderen Methoden vorziehe, die ich kenne. Je natürlicher und zwangloser das Zusammeinsein von Leuten ist - und je besser ihre "Spielregeln" -, desto eher kommen positive Kräfte und große Erlebnisse. Alle "Spielregeln", die ich in den letzten 15-20 Jahren unter Leuten beobachtet habe, schließen dies fast vollkommen aus. Gelernt wird nur auf die "harte" Tour - durch Unglück und Schmerz.
Durch die Orientierung an der Zielsetzung und den Regeln von son-z kann ein Konsens aller Mitmacher auf ziemlich hohem Niveau entstehen und er wird auch dringend gebraucht ! Werden die Regeln nicht eingehalten, Zielsetzung und Darstellungen von son-z ignoriert oder aufgeweicht, dann stirbt son-z umgehend. Es ist also im Interesse aller, sich auf die Zielsetzung einzustellen und sie zu verteidigen - es hat sowieso niemand etwas besseres anzubieten. Diejenigen, die sich darin gefallen, grundsätzlich alles infrage zu stellen und Regeln zu verletzen, müssen einfach erkennen, daß son-z etwas besonders Zerbrechliches ist. Sie sollten sich auf die Verletzung konventioneller Regeln konzentrieren, zugunsten von son-z und sich selbst.
Im übrigen habe ich den Eindruck, daß für mich ganz spezielle Regeln gelten, die sich nicht auf andere übertragen lassen. Für mich bestehen Gefahren, wo für andere nicht einmal etwas wahrnehmbar ist. Andererseits sehe ich Gefahren für andere, die diese nicht erkennen, die mich aber nicht betreffen. Mein anderes Bewußtsein impliziert eben auch andere Regeln. Um daher die vorläufigen Regeln von son-z wirklich zu verstehen bedarf es eines ähnlichen Bewußtseins. Wer dies nicht hat braucht die Geduld, es entstehen zu lassen und sich nicht vorzeitig abzuwenden. Ich werde versuchen, andere durch das System nicht meinen speziellen Regeln zu unterwerfen.

Verdeckte, bereichsspezifische gewöhnliche Regeln

Regeln beziehen sich oft nur auf Bereiche, werden nicht explizit dargestellt und oft weiß niemand, woher die Regeln stammen und welchen Einflüssen sie unterliegen. Die meisten Regeln kollidieren mit dem Recht auf freie Entfaltung und sind eigentlich unrecht. Nur in einem selbst gewählten begrenzten Bereich kann an eine Variation von Regeln gedacht werden, wobei von den Regeln ausgegangen wird, die die Leute mitbringen. Es braucht schon einigen Mut, sich einer Regel-Variation bewußt auszusetzen. Es ist eine gute Übung, sich häufiger in einem aktuellen Umfeld die herrschenden Regeln klar zu machen. Erst dann wird vielleicht klar, was es bedeutet, eine klare Darstellung der Regeln und überhaupt eine Möglichkeit für ihre bewußte Beeinflussung zu haben.