Aktivitäten und große Erlebnisse

son-z wird, falls es irgendwann finanziell möglich sein wird, einen festen Standort bekommen, der "sunset" heißen wird. Dann wird auch die Abhängigkeit vom Web-Server reduziert. Vielleicht kann son-z einmal zumindest teilweise für alle geöffnet werden, auch Leute, die ganz anders drauf sind. Am Anfang ist das unter Garantie unmöglich ; die Vorsicht ist angemessen.
son-z wird sich bezüglich seiner Entwicklung von Leuten bewußt beeinflussen lassen - im Sinne der Zielsetzung oder zu deren Verbesserung. Aber es wird keine Anpassung und Verwässerung der Ziele stattfinden. Wie schon erwähnt sehe ich zu son-z keine brauchbare Alternative. Sicher, alles kann so weiterlaufen wie bisher:

son-z soll bewußt solchen Degenerationserscheinungen entgegenwirken. Die bewußte Förderung von Natürlichkeit und Echtheit - das ist eigentlich ein Widerspruch in sich und kein richtiger Kontrast zur "Design"-Methode. Aber alles ganz sich selbst überlassen geht offenbar auch nicht (mehr). Ich denke, der ernsthafte Wille und Vorsatz aller Beteiligten würde reichen, damit letzten Endes alles von selbst geht, aber nur dann, wenn niemand bei Schwierigkeiten sofort mit den "Alternativen" liebäugelt und dabei auf alle Vorsätze pfeift - das ist in dieser Größenordnung leider die Regel. Ich nenne Leute, die sich so verhalten, "unentschieden". Entschiedenheit kann auch nicht durch "Leidensdruck" ersetzt werden, bei dem sich Leute aufgrund gleicher Probleme und geteilter negativer Umstände zusammentun. Die positive und nicht von "Leidensdruck" geprägte Grundeinstellung ist wichtig. Der Engpaß sind unter dieser Perspektive primär die Leute selbst, neben den Umgebungsbedingungen. Andererseits kann zu große Konzentration auf bestimmte Aspekte zur "Verkrampfung" führen, insbesondere, wenn wenig Erfolg eintritt. Die Folge ist zunehmende "Formalisierung", wobei die Leute von Regeln beherrscht werden, anstatt die Regeln zu beherrschen. Solange sich alle Aktivitäten auf die Kraft von Leuten allein stützen können wahrscheinlich keine nennenswerten Ziele erreicht werden - es wird sich nichts verbessern. Es werden auch positive Kräfte - die sind mir schon oft begegnet und absolut existent - gebraucht, die auf Zusammenkünfte einwirken. Die Erfolgsaussicht jeglicher Aktivitäten wird also zunächst bestimmt von ...

Alles an Aktivitäten, was im Einklang mit der Bestimmung von son-z und der aktuellen Ausrichtung eines Treffens ist, kann stattfinden und es soll auch nichts ausgeschlossen werden. Es ist allerdings so, daß nicht alles, was vorstellbar ist, auch kombiniert werden kann. Die richtigen Aktivitäten und Vorstellungen zu kombinieren ist erfolgsentscheidend und erfordert besondere Weisheit. Im Grunde kann das nur eine positive Kraft und zwar dann, wenn alle auf sie hören und sich von ihr beeinflussen lassen. Sobald ein Mensch, gleich welch eindrucksvollen Anstrich er sich zu geben vermag, die Entscheidungsrolle übernimmt, werden keine positiven Ziele mehr erreicht. Ich werde also keine solche Rolle übernehmen.
Was mich an Aktivitäten allgemein stört - und das widerspricht der Bestimmung von son-z - ist etwas, das ich als die "Aussparung des Eigentlichen" bezeichne. Es wird viel gemacht, herrscht bisweilen große Aktivität, die von Leuten überzeugt und überzeugend präsentiert wird, aber nichts Wesentliches steckt dahinter, nichts wird "bewegt", alles bleibt beim alten. Diese Art von (äußerlicher) Aktivität impliziert und suggeriert mir, daß das "Komplement", also all das, was nicht direkt in die Aktivität einbezogen wird, in Ordnung sei und so bleiben könne - das ist für mich aber nicht so. Ich empfinde so, weil mein Wertsystem sich von dem der meisten anderen unterscheidet. Dabei scheinen die anderen sich bezüglich ihrer Wertsysteme untereinander irgendwie einig zu sein oder sie ignorieren die Diskrepanzen in stummer Absprache. Dieser Konsens wird hervorgerufen durch ein "kollektives Unbewußtes" und gleicht aus meiner Sicht einem "Gruppenzwang". Während andere sich anzupassen versuchen - sie könnten sich ohnehin nicht aus eigener Kraft entziehen - wehre ich mich gegen diesen Einfluß mehr oder weniger erfolgreich.
Die inhaltliche Ausrichtung von Aktivitäten ist eines der Mittel, um kollektiven (Konventions-)Einflüssen, Gruppenzwängen und drohender Flachheit zu begegnen. Gewaltige positive Kräfte herbeizurufen ist eine weitere Möglichkeit, aber fast immer zu massiv (siehe Erlebnis "Rosenhöhe"). Positive Kräfte sollten von selbst kommen (siehe Erlebnis "Asbach") - und das tun sie auch. Beide authentischen Erlebnisse mit Leuten entstanden aus einer relativ festen Gruppe heraus und sollen zeigen, welche Art, Dimension und Qualität von Aktivitäten und Geschehnissen ich mit son-z anstrebe und erreichbar sind. Trotz ihrer "Größe" haben diese Erlebnisse mit Leuten letztlich keine dauerhaften Auswirkungen gehabt. Den Grund dafür sehe ich in mangelnder Vorbereitung auf das Erlebnis, damit verbundenem Fehlen der Offenheit dafür, letztlich doch anderen Zielen der Leute und zu starken gegensätzlichen äußeren Einflüssen. Mit son-z soll das vermieden werden, indem Ziele und Möglichkeiten vorher geklärt werden. Dann können solche Erlebnisse öfter eintreten und wirkungsvoller werden - und das steht ihnen wahrlich zu ! Letztlich entscheidend wird es sein, wieviel Nähe und Gefühl füreinander die Leute entstehen lassen, sonst können sich positive Erlebnisse nicht wiederholen und ihre Wirkung verpufft.
Die beschriebenen Ereignisse waren nicht die einzigen. Aber sie zeigen sehr gut, worum es bei son-z unter anderem geht : Um echte, positive und bisweilen transzendent-"außersinnliche" Wahrnehmungen und Erfahrungen. Die Erzählung kann nur einen schwachen Eindruck von den erlebten Geschehnissen vermitteln, muß aber zwangsläufig für eine Entscheidung für oder gegen diese Richtung ausreichen. Etwas Angst davor zu haben ist gerechtfertigt und verständlich, aber die Angst muß letztlich überwunden werden. Unentschiedenheit ist gefährlich, gefährdet die ganze Gruppe und führt, falls sie nicht während des Erlebnisses überwunden wird, wahrscheinlich zu irreparablen (Zer)störungen bei der Gruppe. Ganz daneben ist jegliche Art von Konsumeinstellung. Die Leute müssen außerdem schon eine ausreichende Nähe und Verbundenheit erreicht haben, sonst passiert gar nichts. Ich vermute, daß eine feste Gruppe als Basis gebraucht wird, deren Bildung und Stabilisierung schwieriger ist als Erlebnisse der beschriebenen Art herbeizuführen.

Die Bildung von festen Gruppen

Bei den beiden beschriebenen Erlebnissen gab es eine ziemlich feste Gruppe als Kern. Die Bildung solcher Gruppen von Leuten, die sich einigermaßen verstehen, ist sehr erstrebenswert. Gruppen, die sich von selbst, das heißt ohne nennenswerte Ziele und ohne Aufwand, Gleichgesinnte zu finden, bilden sind sehr selten fest und für mich wenig beeindruckend. Sie leiden unter Fluktuation, Mangel an Mitteln für die Problemlösung, unkompensierbaren Einflüssen durch die Umgebungsbedingungen und sind daher wenig erbaulich. Insbesondere führen sie nicht zum Kontakt mit positiven Kräften. Dauerhafte Glücklichkeit und über die Norm wesentlich und auf positive Art hinausgehende Entwicklungen kann nur eine feste Gruppe von hohem Niveau hervorbringen. son-z wird die Bildung solcher Gruppen und die Erreichung des hohen Niveaus gezielt unterstützen, aber ohne irgendwelche Formalität.

Vorgegebene Geschehnisse

Sollte es nötig sein, werde ich als Initiator auch Geschehnisse (anderes Wort für "Veranstaltungen"=Verunstaltungen) organisieren, aber im Sinne der Anti-Formalismus-Bestrebungen nur spontan. Das einzig mögliche "Dauer-Geschehnis" könnte ein fester Standort sein, den es geben wird, wenn son-z genug Anklang findet. Ein fester Standort birgt ebenso wie andere Arten "formaler" Einrichtungen (z.B. wöchentliche Treffen zu bestimmtem Termin) die Gefahr der Degeneration durch Gewohnheit. Je weniger Erfolge eintreten, desto müder und träger werden alle und hängen entweder irgendwann nur noch ab, oder alles wird bieder und normal oder "möchtegern-alternativ", letztlich aber immer leer und hohl. Je stärker die Konsumhaltung der Beteiligten ist, desto schneller tritt dieser Zustand ein - und wer kann schon noch wesentlich mehr als konsumieren ?!
Die Einrichtung eines festen Ortes (vgl. die persönliche "Stelle" von Castaneda) ist wichtig und vermutlich auch entscheidend. Durch zielgerechte Gestaltung dieses Ortes lassen sich negative Umgebungseinflüsse ausfiltern und verborgene Eigenschaften von Leuten hervorbringen, die ihnen wahrscheinlich selbst unbekannt sind. Diese ist eine der wenigen Möglichkeiten für eine erfolgversprechende Entwicklung von son-z und Leuten allgemein, die mir bekannt sind. Es gibt aber nur sehr wenige Leute, die die Fähigkeit zur Gestaltung eines solchen Ortes mitbringen, und ich kenne keinen sicheren Weg, sie zu finden und zu interessieren. Schlimmstenfalls muß ich diese Aufgabe allein übernehmen, wobei wahrscheinlich fast alle Einflüsse von anderen schädlich sein werden und ferngehalten werden müssen - bezüglich des letzteren sind meine Fähigkeiten allerdings kläglich.
Ich verstehe meine dargestellten Erlebnisse und Vorstellungen in erster Linie als Anregung für alle Mitmacher, die die Zielsetzung gut finden und unterstützen, die gebotenen Möglichkeiten für die Realisierung eigener (verträglicher) Ideen zu nutzen.
Die Einrichtung fester Räume auf Selbskostenbasis kann beginnen, sobald sich genug Leute beteiligen. Geeignete Räume werden sich finden lassen ; es müssen nur die Unterhaltskosten aufgebracht werden. Wer sich jetzt schon auf diese Möglichkeit festlegen will sollte dies über den Fragebogen zur Beteiligung an son-z tun.