Treffen

Ich möchte das, was ich Treffen nenne, zunächst erklären, indem ich es mit gewohnten Aktivitäten in dieser Richtung (anhand einiger Beispiele) bezüglich der son-z-Zielsetzung vergleiche (größtenteils aus eigener Erfahrung):

Zu Karnevals- und Werbeveranstaltungen äußere ich mich lieber nicht.

All diese Zusammenkünfte haben positive Aspekte. Die Treffen von son-z sollen diese positiven Elemente konzentrieren, verstärken und kombinieren, bis sich ein als "höher" empfundener, die ursprünglichen Elemente umfassender Zustand einstellt, in dem auch die Nachteile der Einzelelemente überwunden sind. Genau die hierfür erforderliche Kombination von Elementen geschieht nicht von allein oder zumindest so selten, daß es keine beobachtbaren Auswirkungen gibt.
Die Jahrmarkt-Zirkusatmosphäre steht, auch wenn inzwischen durch die starke Konsumorientierung nicht mehr viel davon zu sehen ist, für die Begegnung mit Außenseitertum und "Unnormalität", einer sonderbaren anderen Welt (vgl. "Ingelheim").
Kirchentage koppeln alltägliche Themen mit spirituellen Elementen, greifen aber nicht grundsätzlich und individuell genug in das Leben des Einzelnen ein, um erkennbare Veränderungen zu bewirken. Die "Love Parade" ist eine Art exzessiver Darstellung von Unkonventionalität und Individualität, besitzt aber weder spirituelle Substanz noch Wahrheitsgehalt. Feten stellen Ansätze von Zusammensein mit "Wunschleuten" dar, die sich im "eigenen Reich" treffen - es gibt aber keine höheren Ziele, wie sie son-z hat. Konzerte und andere Massenveranstaltungen repräsentieren die Sehnsucht nach Gemeinsamkeit in großem Rahmen, es kommt aber nichts nach, Träume erfüllen sich nicht und die individuellen Probleme bleiben unbearbeitet. Musik kann natürlich bei allen Treffen gefühlsmäßig sehr wertvoll sein, wenn sie mit dem Geschehen und den Inhalten harmoniert. Feste Treffpunkte stehen für den Wunsch nach wiederholbaren individuellen Begegnungen. Besonders in Jugendhäusern kann es durch entsprechende Förderung zu einer Intensivierung der Interaktion und Auseinandersetzung kommen, die auch eine gefühlsmäßige Tiefe beinhaltet. Sobald die Leute älter werden kommt aber in dieser Richtung nichts mehr nach und sie hängen (wieder) völlig in der Luft. Thematische Veranstaltungen können Impulse in eine neue Richtung geben und Prozesse ingang setzen, sind aber zu nüchtern und einseitig. Selbsthilfegruppen können wesentliche Veränderungen systematisch herbeiführen, sind aber Ausnahmezustände, die sich mit dem "täglichen Leben" nicht verschmelzen lassen. Glaubensgemeinschaften sind idealistisch und zeigen positive Ansätze im Miteinander-Umgehen (z.B. Hilfsbereitschaft), können aber die Kluft zwischen Ideal und Realität (wegen fehlender Erkenntnis und verzerrter Sichtweisen) nicht überbrücken, es mangelt an Echtheit und Ehrlichkeit und sie verlieren sich daher in Formalismen und Ritualen.

Folgende Arten von Treffen werden von son-z unterstützt :

  1. Regelmäßige Treffen mit festen oder variablen Terminen und Orten
    1. mit wechselnden Themen und Zielen ("Experimentieren"), die mit der allgemeinen Zielsetzung verträglich sind
    2. mit einer festen Zielsetzung und Themen, die der Zielsetzung entsprechen
    3. die Mitmacher organisieren sich jeweils neu
    4. die Mitmacher sind prinzipiell eine feste Gruppe. Neue Leute müssen von der ganzen Gruppe akzeptiert werden.
  2. einmaliges Treffen mit Thema ...
    1. durch einen Initiator, der gezielt Leute zu dem Treffen einlädt. Der Initiator bestimmt die weiteren Regeln und macht sie vorher bekannt
    2. zu dem alle son-z-Mitmacher kommen sollen, die das Thema interessiert
      1. mit oder ohne Beschränkung der Anzahl von Leuten
      2. mit oder ohne "Programm" und Organisation
      3. mit oder ohne "Anmeldung"
  3. Angekündigte Treffen für alle interessierten Leute (als Selbstdarstellung)
    1. ohne Beschränkung
    2. die von festen son-z-Mitmachern eingeladen wurden
  4. Spontane Zusammenkünfte
    Im Gegensatz zu früheren spontanen Flippie-Zusammenkünften soll hierbei einfach zusätzlich eine Möglichkeit geschaffen werden, anderen mitzuteilen, daß etwas Besonderes (z.B. ein "Durchbruch" in einer bestimmten Richtung) irgendwo gerade geschieht. Auf diese Art werden besondere Geschehnisse für alle zugänglich. Es können Leute erreicht werden, die sich angesprochen fühlen und wertvolle Erscheinungen verstärken können oder denen eine Unterstützung in eine bestimmte Richtung willkommen ist.
  5. Vorbereitung
    Unter Vorbereitungstreffen verstehe ich Versammlungen mit geringerem Anspruch und einfachem Thema. Mir ist die Idee gekommen, etwas zu veranstalten, was Leute erst auf den Zustand vorbereitet, in dem sie eigentlichen sein sollten. Es ist nämlich so gut wie unmöglich, daß Leute auf direktem Wege dahin geführt werden können. "Vorbereitung" bedeutet eine Abschwächung gegenüber dem Eigentlichen, aber keine Verwässerung durch fremde Elemente oder Adaption an bestehende Zu- und Mißstände, sondern ist im Sinne einer Vereinfachung und Konzentration auf wenige, wechselnde Elemente zu verstehen. Die "Vorbereitung" kann auch so aussehen, daß Fehlvorstellungen und -assoziationen, Sprüche und Allerweltsweisheiten (aus meiner Sicht Verirrungen) gezielt aufgegriffen, analysiert und zu wahrhaftigen Inhalten in Beziehung gesetzt werden. Ohne diese Vorbereitungsphase können wesentliche Gefühle und Erkenntnisse bei den Leuten momentan kaum entstehen - es ist einfach zuviel Müll. Die "Vorbereitung" soll langsam, einfach und behutsam sein und niemanden überrollen. Durch symbolische Merkmale (wie die Symbolringe) können Leute ihre Zugehörigkeit, ihre Stimmung, ihr Interesse usw. im Rahmen der "Vorbereitung" dokumentieren. Auch die Beziehung zu son-z läßt sich so darstellen, ohne daß es zu irgendeiner Art von Uniformierung kommt. Die symbolischen Merkmale sind nur für das aktuelle Treffen bestimmt. Vorbereitungstreffen sind experimentell und für alle Interessierten offen. Es kann zu Ihnen (per Zettelchen) eingeladen werden, wobei der endgültige Termin offen bleiben muß und später nur im son-z-System bekanntgemacht wird. Dies ist wichtig, weil sich die Leute vorher damit beschäftigen müssen, was sie erwartet, sonst geht es daneben. Denn die Ansprüche der Vorbereitungstreffen sind für die meisten Leute immer noch sehr hoch.
  6. Gezielte Treffen mit bestimmten Leuten
    Jeder son-z-Mitmacher kann anderen Zeiten und Orte mitteilen, an denen er zu treffen ist.

Allen Treffen gemeinsam sind die Ziele und Inhalte von son-z. Dies äußert sich darin, daß alle bewußten freien Entscheidungen in Richtung dieser Inhalte getroffen werden sollen, daß den Zielen widersprechende Möglichkeiten gegenüber den sie unterstützenden benachteiligt werden - sie werden nicht unterdrückt, sondern einfach nicht unterstützt. Welche Entscheidungen die richtigen sind muß in Einzelfällen die Erfahrung zeigen - Fehler sind nicht ausgeschlossen, aber es wird daraus gelernt. Es ist im Idealfall so, daß alle äußeren Einflüsse in die richtige Richtung gehen und die "normalen" Einflüsse, die in andere Richtungen wirken, überstrahlen. Diese Selektion der verschiedenen Möglichkeiten ist absolut erforderlich, um die Fehleinflüsse wirksam zu bekämpfen und etwas Neues, Positiveres zu schaffen. Sie muß aber so vorsichtig geschehen, daß sie nicht nervt und bedrückt, sondern mit gutem Gefühl und zwanglos damit umgegangen werden kann. Es ist andererseits (momentan) sehr unwahrscheinlich, daß Erfolge in einer (absolut gesehen) positiven Richtung kampflos eintreten. Nur Leute, denen die Ziele auch die Anstrengung bei der Überwindung von Schwierigkeiten wert sind, werden sich mit gutem Gefühl ausreichend einsetzen, statt genervt zu sein und die Arbeit anderen zu überlassen. Die Ansätze der Erfüllung von Träumen, Sehnsüchten und Erwartungen müssen die Belastungen durch das Abweichen von festsitzenden falschen Regeln und Normen stets dominieren. Es ist wohl klar, daß dies nur bei Leuten gelingen kann, die auch wirklich Träume in der Richtung von son-z haben. Die Energie zur Überwindung von Schwierigkeiten kann dabei nur aus der Zuneigung zu den Leuten und inhaltlichen Gemeinsamkeiten kommen. Genug glückliche Leute, die von sich aus in die richtige Richtung wirken, sind die beste, aber auch die am schwersten zu realisierende Möglichkeit für einen Einfluß in Richtung der Ziele und Inhalte und der Auflösung falscher Normen.
Dieses (selektive) Prinzip wenden alle an, die bestimmte Ziele verfolgen und dazu Veranstaltungen zu bestimmten Zwecken organisieren, allerdings auf eine für meine Begriffe viel weniger sensible, transparente und positiv ausgerichtete Art.

Beispiele: