Text für Ingelheim (Text von 1988, daher nicht mehr in allen Punkten aktuell)

Die Begegnung mit der Liebe

Wenn ein Mensch der Liebe begegnet, so ändert sich alles, nichts bleibt wie es war und nie kehrt die Vergangenheit zurück. Er erkennt die Kraft und folgt ihr. Sie durchdringt alles und läßt nichts unberührt. Ein Mensch, der der Liebe nicht folgt, sich nicht völlig verändert, ist ihr nicht begegnet, sondern ausgewichen, leugnet sie und geht den dunklen Weg ; denn es gibt nur zwei Wege, den hellen und den dunklen. Wenn ein Mensch die Liebe spürt zweifelt er nicht, daß es die wertvollste aller Kräfte auf dieser Erde ist, und es gibt nichts, was er ihr vorzieht. Er weiß, daß er sich ihr öffnen und hingeben muß, um an ihr teilzuhaben. Er weiß, daß es keine wohltuendere Kraft für ihn gibt, nichts, was die Seele so vollkommen pflegt und schützt, reinigt und weise macht. Es gibt keinen echten Wert, der durch die Hingabe an die Liebe verloren werden könnte, nichts, was sie fortnähme. Ein Mensch, der die Liebe angenommen hat, unterscheidet sich von den anderen, denn er geht mit dunklen Kräften keine Kompromisse ein. Leider hat die Liebe auf dieser Welt keine Macht, aber ihre Zeit kommt. Hier herrschen die dunklen Kräfte, die den Willen mißachten und Zwang ausüben. Die Liebe übt niemals einen Zwang aus und achtet den Willen. Sie kann nur die wenigen Menschen erreichen, die sich den Zwängen nicht beugen und sie innerlich bekämpfen. Das Ideal der Liebe ist die Freiheit von allem Zwang, sowohl dem ausgeübten als auch dem erduldeten. Ein Mensch, der für die Liebe und mit ihr lebt, verweigert in jedem Fall die freiwillige Berührung mit allem, was die Ausübung von Gewalt und die Bestätigung von Zwangsstrukturen beinhaltet. Die Liebe arbeitet auf das Glücklichsein hin, das niemanden beraubt. Sie verzichtet auf alles, was nicht freiwillig gegeben wird oder selbstständig entsteht. Etwas Erzwungenes ist wertlos, auch wenn der Zwang unerkannt blieb. Die Liebe kennt keinen Besitz, denn sie hält nichts fest. Aber sie ist nicht lasch, denn sie stützt den sehr intensiv, der ihren Schutz beansprucht und würdigt. Die Liebe läßt sich bisweilen ausnutzen, jedoch nur kurzzeitig, um den Menschen eine Sinneswandlung zu ermöglichen. Denn die konsumierte Liebe brächte dem Konsumenten keinerlei Vorteile, sondern würde ihn auf Dauer allenfalls irreführen, indem sie seinen dunklen Weg bestätigt. Das Wesen der Liebe ist die völlige, unvorstellbare Sanftheit und Milde, die voller Kraft und sich ihrer selbst ganz bewußt ist - sie ist niemals halbgar, geschwächt, betrunken oder verschlafen. Ihre Berührungen sind äußerst behutsam, um jede Grobheit und jedes Erschrecken auszuschließen. Dennoch ist sie immer von starker Angst begleitet, die sie aber nur indirekt hervorruft. Die Angst ist verursacht durch den Kontrast, die Unwahrscheinlichkeit dessen, was da geschieht, und das eigene Unvermögen, richtig damit umzugehen. Zu viele dunkle Kräfte bedienen sich zudem des Gewandes der Liebe, um das Vertrauen in sie zu zerstören. Dies ist die gefährlichste Art der Zerstörung des Vertrauens und des Glaubens. Die Liebe ist im Gegensatz zu aller Dunkelheit in keiner Weise auf Aspekte dieser Welt ausgerichtet, sondern zielt auf die Ewigkeit ab und die Inhalte der eigentlichen Welt. Nur sie kann eine Ahnung der eigentlichen Welt vermitteln, da alle anderen Kräfte vergängliche Inhalte der hiesigen uneigentlichen Welt kultivieren. Die Liebe ist verträglich mit vielen natürlichen Dingen, aber nicht mit künstlichen. Sie ist immer verbunden mit Wahrheit, Transparenz und sucht sich immer zu erklären. Sie meidet jede Lüge und die Undurchsichtigkeit.

Die Begegnung mit den Menschen

Vor etwa 12 Jahren bin ich Menschen begegnet, die ganz offensichtlich von der Liebe, die ich beschrieben habe, beeinflußt waren. Sie richteten ihr Augenmerk auf transzendente und göttliche Inhalte. Ihre Musik war von entsprechenden Gefühlen und Gedanken bestimmt. Sie bemühten sich um andere Sichtweisen, andere Beziehungen, andere Fähigkeiten. Sie strebten nach "Höherem", göttlichen Werten und Eigenschaften, die sie als Menschen auszeichnen gegenüber allen anderen Elementen der Schöpfung. Der Erfolg ihrer Bemühungen war ein geheimnisvolles und überzeugendes Liebsein - ein Zauber mit der Kraft zur tiefgreifenden Verwandlung. Sie hatten manchmal die Fähigkeit, einen anderen Menschen wirklich anzusehen, zu erkennen und seine Seele zu fühlen, und alles, was damit zu tun hatte. Sie konnten von sich absehen, um sich auf den anderen zu konzentrieren. Sie verschenkten ihre Zärtlichkeit ohne Bedingungen, Vorbehalte und Verzögerungen. Was sie gaben war echt, tief und von Glücklichkeit durchdrungen, die sie anderen vermitteln wollten. Ohne Zweifel war dies jene Phase, in der sich die Liebe, die erschienen war, von den Menschen anspruchslos genießen ließ. Heute, nachdem die Liebe sich zurückgezogen hat, ist alles anders. Nirgendwo gibt es eine auffällige Konzentration von Leuten, die in irgendeiner Weise lieb sind oder an Idealen arbeiten - vielleicht Einzelne, die aber so selten sein müssen, daß mir noch keiner begegnet ist. Niemand strahlt etwas Positives aus, niemand bemüht sich um die Fortführung der vielversprechenden Ansätze der Vergangenheit. Alle Beziehungen, die ich beobachte, sind animalischer Standard. Alle Menschen, die überhaupt Ansätze eines höheren Niveaus zeigen, stehen mit dem Rücken zur Wand. Alle Begegnungen mit Leuten sind hoffnungslos, lieblos - ein Standard voller Gleichgültigkeit und Mißachtung. Niemals gibt es mit jemand eine Überinstimmung in einem Gedanken, einem Gefühl, einem Ziel - viele wissen nicht einmal, was Übereinstimmung überhaupt ist. Alle kollektiven Strömungen, sofern sie nicht zersplittert sind, sind negativ. Niemand ist fähig, einem anderen wirklich zu helfen, weil alle unten sind. Die dunkle Macht hat wirklich ganze Arbeit geleistet!

Der Plan

Das erste Ziel ist, daß niemand sagen kann, es habe keine Gegeninitiave gegeben, eine Hoffnung zu manifestieren für diejenigen, die auf eine unübersehbare Entwicklung in die richtige Richtung warten, nämlich das echte Glücklichsein, die Lösung von Problemen und die Anwesenheit der göttlichen Liebe in Gestalt von Nähe, Liebsein, Natürlichkeit, Lebendigkeit unter Leuten - unbeschränktes Füreinander-Leben

Das zweite Ziel ist, diejenigen ganz aufzurichten, die, nachdem sie ihr Wissen nicht ganz verloren hatten, Hoffnung, Glauben und Lebensgefühl wiedergewonnen haben, und sie voll handlungsfähig zu machen

Das dritte Ziel ist, Lebensgefühl in denjenigen zu wecken, die jede Hoffnung verloren hatten oder nie eine besaßen

Schwerwiegende Ziele, die niemand zu haben scheint - Ziele, die durch ihre Ernsthaftigkeit der Leichtigkeit des Lebensgefühls, das ihr Inhalt ist (alles easy), zu widersprechen scheinen. Noch schwerwiegender aber ist die Konsequenz daraus, daß niemand mehr diese Ziele hat - kein Glauben, keine Hoffnung, kein echtes Gefühl und schon garkeine echte Liebe - absolutes Zombietum, schon greifbar nahe

Der Ansatzpunkt

Der Anfang des Weges zu diesen Zielen ist jeder Mensch, in dem noch ein Funke der echten göttlichen Liebe lebt, wie ich sie beschrieben habe. Dieser Funke muß zu einer Aktivität in die Richtung seiner Inhalte führen oder er erlischt früher oder später unter dem kollektiven Druck.

Die Fehler und die Antworten

Es ist falsch, zu denken, es werde alles von alleine wieder besser - die Probleme bleiben, werden eher größer, statt Klarheit entsteht Finsternis - jeder neue Tag ist ein Beweis mehr. Dies ist die Bewußtlosigkeit.

Noch schlimmer ist es, Augen und Ohren zu verschließen, zu glauben, es sei alles ganz anders, viel weniger tragisch. Dies ist die Blindheit.

Es ist falsch, Schuld bei irgendjemand zu suchen, jemandem böse zu sein - auch nicht bei sich selbst. Dies ist der Haß.

Es ist falsch, sich in irgendeiner Weise zu einem anderen Zwecke zurückzuziehen als zu dem, neue Kräfte zu sammeln und sie gezielter einzusetzen. Rückzug, das ist jede Einschränkung der absoluten Offenheit. Dies ist die Ohnmacht.

Es ist falsch, sich mit Nichtigkeiten zu beschäftigen oder zu denken, die wesentlichen Dinge ließen sich beiläufig erledigen - nein, sie sind immer sehr schwierig und fast unerreichbar. Dies ist die Sinnlosigkeit.

Es ist falsch, die Wahrheit zu verschweigen, zu leugnen, zu ignorieren und sich der Ehrlichkeit zu schämen. Dies ist die scheinbare Anpassung.

Es ist richtig, zu versuchen, alle zusammenzuführen, die für die Liebe leben wollen, das sind diejenigen, die ihr Leben für die Liebe einsetzen, weil sie wissen, daß sie bedeutender ist als das irdische Leben.

Es ist richtig, so viele Menschen wie möglich anzunehmen, so tief es geht, und alles zu versuchen, was gehen könnte.

Es ist richtig, zu versuchen, so viele Probleme wie möglich zu klären, Klarheit zu schaffen, soweit die Kraft reicht.

Es ist nicht wahr, daß sich doch nichts ändert, was man auch versucht - wahr ist, daß sich nichts verbessert, ohne daß jemand sich voll dafür einsetzt. Die Liebe, die uns einst berührte, hat niemanden gefunden, der etwas für sie getan hätte. Es wurde versucht, sie zu konsumieren - es hat nicht geklappt.

Meine Position und Konsequenz

Was von meiner Liebe und meiner Lebenskraft übrig ist dient der Wahrheit, den Zielen und den Leuten, die etwas damit anfangen können. Etwas mit mir anfangen kann nur jemand, der die Liebe sucht, niemand sonst, denn ich unterstütze sonst nichts. Ich kenne niemand, der die Liebe kennt und niemanden, der sie ernsthaft sucht. Niemand scheint meine Ziele zu verfolgen, vielmehr versucht beinahe jeder, mich auf die eine oder andere Art davon abzubringen. Ich bin sicher, daß es jedem so ergehen wird, der diese Ziele verfolgt und es ist sehr schwer zu ertragen - klar, daß es erst gar niemand versucht. Leider ist meine Kraft auch nicht groß genug, andere zu tragen und ihnen die Mühe zu ersparen - ich vermute, daß dies grundsätzlich nicht geht. Ich bin auch sehr empfindlich und scheu geworden, werde wie jeder, der echte Ideale hat, von dämonischen Mächten besonders stark bedroht und geschwächt. Ich kann daher Leute nur dann annehmen, wenn sie mir würdig, mit totaler Behutsamkeit und Wohlwollen begegnen - Eigenschaften, die in der Realität fast niemand mehr hat. Es ist für mich nicht einmal mehr möglich, ohne Ernsthaftigkeit und ohne Aussicht auf Erfolg mit Leuten zu reden. Ich werde also kaum mehr tun können, als durch das, was ich aufgeschrieben habe, mit meinen Zielen zu konfrontieren. Ich habe konkrete Ansatzpunkte, an denen ich arbeite - jeder, der ihren Sinn erkennen und sein Leben dafür einsetzen kann, soll mitarbeiten - es ist eine sehr seltene Chance, für mich und erst recht für jeden anderen.

Das Projekt und die Schwierigkeiten

Das Projekt wurde "Kommunikationszentrum" genannt. Es handelt sich um den Versuch, einen Ort, an dem die Liebe einmal gelebt hat, wiederzubeleben und so einen Keim zu schaffen, aus dem sie wieder wachsen kann. Alle bisherigen Ansätze sind gescheitert, was wenig verwundert. Keiner der Leute, die sich für das Projekt interessierten, hat durchgehalten. Denn jeder, der Hoffnung auf das dauerhafte echte Glück hat, wird von schweren Entzugserscheinungen gequält und greift blind nach jedem Strohhalm, wie ein Ertrinkender, der er in gewissem Sinne auch ist. Jede Frustration, jeder Rückschlag ist fast unerträglich und zerstört Hoffnung oder zwingt zum Ausweichen. Wer sich andererseits mit den Gegebenheiten abfindet verliert seine Seele und die Ewigkeit - ihm bleibt nur das bischen irdisches Leben als untote Kreatur. Nur wer das weiß kann die Anfangsschwierigkeiten überwinden, denn er weiß, daß es keine Alternative gibt. Meiner Erfahrung nach wird jede ernsthafte Anstrengung belohnt - nicht selten ist die göttliche Kraft dabei als ein Zauber für alle fühlbar geworden. Menschen können den Zauber "rufen", aber kein Mensch hat auch nur die geringste Macht über ihn, was auch richtig ist.

Mein Traum

Ich träume von Leuten, die total lieb sind, weil ich solche Leute für das Wertvollste halte, was es auf dieser Welt geben kann. Das wirkliche Liebsein ist von günstigen Bedingungen abhängig und unter ungünstigen Umständen sehr schwer oder unmöglich. Fast alle Leute, die sich für lieb halten, sind es nicht - sie kennen das echte Liebsein gar nicht. Es ist vielleicht nicht möglich, daß jemand lieb wird, der das Liebsein nicht schon in sich trägt. Es ist dagegen sicher, daß das schlafende Liebsein unter günstigen Umständen erwacht. Was ich tun kann ist, solche günstigen Umstände zu schaffen. Auch dies ist nicht einfach, denn das Liebsein ist anspruchsvoll, scheu und extrem verletzlich, dafür aber auch total sensibel und tief. Ich träume von einem Ort, der nur für die Liebe existiert und der von Leuten besucht wird, um die Liebe zu sehen. Mag sein, daß niemand kommt, weil niemand die Liebe wirklich sucht. Mag auch sein, daß die Liebe nicht erscheinen kann und alles vergeblich war. Trotz dieser Ängste muß es versucht werden. "Childs of God sitting in the sun" (Black Sabbath) wünsche ich mir - anstelle von Konsum-Zombies. Leute, die fühlen und reagieren, die berühren und Glück verbreiten und nur dafür leben, muß es wieder geben, und die erfolgreich sind, strahlend, nicht verkümmert, krank und elend. Sollte es niemanden geben, der diesen Zustand ersehnt, niemanden, der sich wirklich für dieses Ziel einsetzt und seine Ängste überwindet ? Ich träume davon, daß die lieben Leute zusammengehören, daß sie füreinander leben und sich die zweifellos entstehenden schwerwiegenden Probleme gegenseitig lösen - das funktioniert. Ich träume von der Offenheit, die jeden annimmt, der dazugehören will ; von der Abwesenheit jeglicher Härte, Intrigen, Eifersucht und Neid - stattdessen Gerechtigkeit, Verstehen und Aktivität. Dies sind himmlische Träume, aber sie sind auch hier nicht unerreichbar - ich habe sie schon zum Greifen nahe gesehen. Mein Traum ist, von Leuten umgeben zu sein, die für etwas leben, wofür es sich lohnt, weil es nicht vergänglich ist, Leute, deren Schätze vom Ewigkeitsgrad sind. Unzweifelhaft und offensichtlich leben die meisten Menschen, oft gegen ihren Willen, für vergängliche Dinge, also das Nichts. Ihr Leben ist wie ein kurzer verzweifelter Aufschrei in der Ewigkeit, der keine Spur hinterläßt. Auch ich muß, kann und will etwas lernen, was es wert ist, nämlich die Liebe und alles, was mit ihr zu tun hat. Wer die Liebe kennt weiß, wie leicht man mit ihrer Hilfe lernt.

Die Reaktion

Derjenige, der nichts von dem verstanden hat, was ich geschrieben habe, soll es als etwas Unverständliches ansehen, das später verständlich werden könnte. Er soll sich nicht darüber lustig machen oder es als belanglos ansehen (insbesondere nicht achtlos wegwerfen), um nicht einen noch größeren Fluch auf sich zu laden. Er kann es an jemand weitergeben.

Derjenige, der etwas verstanden hat, soll sich überlegen, was er konkret tun will und, gegebenenfalls mit ausreichender Hilfestellung, auch tun kann. Wenn ihm etwas einfällt, soll er es mir mitteilen und anfangen, es zu tun. Wenn ihm nichts einfällt und er die Hoffnung hat, daß sich dies durch meine Wirkung ändert, soll er mir nur mitteilen, daß er noch nicht weiß, was er tun soll, und mit mir in Verbindung bleiben möchte.

Derjenige, der alles verstanden hat, ganz damit übereinstimmt und genug Gefühl für mich entwickelt, um eine innere Verbindung zu mir aufzubauen, soll bei mir bleiben und mit ganzer Kraft versuchen, die Ziele zu erreichen - er hat dann einen Verbündeten.

Dies sind die einzigen sinnvollen Reaktionen.

Wer sich nicht sicher ist, daß er wirklich wohltuend mit mir umgehen kann, sollte es vermeiden, mit mir zu reden. Er sollte mir allenfalls schreiben, wenn er sich für meine Aktionen interessiert und mir seine Vorstellungen, Ziele und eventuellen Aktivitäten mitteilen. Ich werde ihm, darauf bezugnehmend, entsprechende Auszüge aus dem Konzept schicken und alle Fragen beantworten.